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Kurzfassung (Executive Summary)

TL;DR: Haushalte in der Schweiz sind grundsätzlich bereit, an SHT-gestützten Peak-Shaving-Programmen teilzunehmen, erwarten dafür aber eine moderate Vergütung (typisch ~10 % Rabatt). Wenn selektiv auf wenige Stunden mit extremen TRE-Preisen fokussiert wird, übersteigen die Markterlöse die Kompensationen deutlich – es entsteht ein Win-Win für Haushalte und Stromsystem.

  • RQ1: Welche monetären Kompensationen fordern Haushalte für die Teilnahme an einem SHT-basierten Peak-Shaving-Programm?
  • RQ2: Welchen ökonomischen Nutzen erzeugt ein solches Programm fürs Netz (insb. Reduktion spitzenlastbedingter Kosten)?
  • Online-Umfrage (N = 372) zu Flexibilität, Teilnahmebereitschaft und Vergütung.
  • Techno-ökonomische Simulation: Aggregierte JASM-Lastprofile (Fokus: Geschirrspüler) × TRE-Preise 2024; Identifikation weniger, extrem lukrativer DR-Tage/-Stunden.
  • Selbstfinanzierungs-Modell: Iterativ wird eine Kompensation bestimmt, die vollständig aus TRE-Erlösen bezahlt werden kann; Teilnahmequote oberhalb eines empirischen Caps (62.9 %) begrenzt.
  • Geforderte Kompensation: Median ~10 % Rabatt auf Stromkosten des verschobenen Verbrauchs (Waschmaschine ~19 %).
  • Geräteeignung: Geschirrspüler ideal (geringe Wichtigkeit, > 55 % akzeptieren Verschiebung ≥ 18 h).
  • Technik-Akzeptanz: ~80 % würden einen Smart Plug installieren; ~73 % akzeptieren Benachrichtigung + Smart Plug.
  • Soziodemografie: nur schwache, nicht signifikante Einflüsse – relevanter sind Gerätemerkmale.

Abgeleitete, absolut bezahlbare Kompensation (Simulation): ~€ 0.32–0.63 pro Haushalt und Event.

  • Wert konzentriert sich auf wenige Stunden/Tage mit Extrempreisen am TRE.
  • Pro Event (Top-Tage 2024): Erlöse ~€ 30 000 bis > € 150 000, verschobene Energiemengen ~72–402 MWh, beobachtete Spitzen bis ~€ 0.72/kWh.
  • Ergebnis: Markterlöse decken Kompensationen und lassen Spielraum – selbstfinanzierbar, wenn selektiv aktiviert.

SHT-gestütztes Peak-Shaving ist wirtschaftlich tragfähig, wenn es gezielt an wenigen, sehr lukrativen Stunden eingesetzt wird. So entsteht ein robuster Business Case (insb. für Aggregatoren/VPP), der sowohl Haushalte als auch Systemkosten entlastet.

  • Event-basiertes Produktdesign: Aktivierung ab definierter Preis-/Knappheitsschwelle; fester Bonus je Event (z. B. ~CHF 0.50) wirkt verständlich.
  • Aggregation & Präqualifikation: Bündelung bis ≥ 5 MW (TRE-Teilnahme), TSO-DSO-Koordination beachten; Smart-Plug-basierte Umsetzung ist skalierbar.
  • Regulatorik (ab 2026): StromVG-Revision erleichtert die Vermarktung dezentraler Flexibilität (Vertragsfreiheit, Aggregatoren).
  • Hypothetical Bias (Survey), Gerätescope (Fokus GS), Jahrgangseffekte (2024), Verteilnetz-Details/ Rebound nicht vollumfänglich modelliert.
  • Feldpilot zur Validierung realer Teilnahme & Systemwirkung.
  • Portfolio-Erweiterung (EV-Laden, Wärmepumpen, Boiler) & Kombinationsstrategien.
  • Mehrjahresanalyse zu TRE-Preisen; Netzverträglichkeits-Studien auf E5–E7.